Wird nicht ausreichend oder nur schlecht unter- bzw. miteinander kommuniziert, kann es nicht nur zu Fehlern oder unnötigen Missverständnissen kommen, die Folge sind mangelnde Identifikation und Demotivierung. Nur miteinander zu reden, reicht aber noch lange nicht aus, um eine optimale Mitarbeiterkommunikation sicherzustellen. Die interne Kommunikation soll nicht nur von oben nach unten passieren, sondern auch die Mitarbeiter:innen bewusst integrieren und involvieren. Der Schlüssel zum Erfolgt liegt darin, die Ansichten, Wünsche und Ideen der Mitarbeiter zu berücksichtigen um somit die Mitarbeiterzufriedenheit sowie Mitarbeiterbindung zu fördern.
Aber wie genau kommuniziert man denn richtig? Hier ein paar Tipps für Sie:1. Vision verfolgenErarbeiten Sie eine Vision für Ihrem Unternehmen, ein übergeordnetes Ziel, dem sich jede/r Mitarbeiter:in verpflichtet fühlt. Auf dieser Basis steht die Mitarbeiterkommunikation. Halten Sie auch Strategietage nicht hinter verschlossener Türe ab. Geben Sie jeder/m Mitarbeiter:in eine Kopie des Ergebnisprotokolls.
2. Ziele steckenErarbeiten Sie messbare Ziele. Für jede Abteilung, für jedes Team, für jede/n Mitarbeiter:in. Zahlen und Fakten sind wichtig für gute Mitarbeiterkommunikation.
3. Ergebnisse kommunizierenStellen Sie tagesaktuelle Informationen zur Verfügung, ob Umsätze, Gewinne oder Beschwerden und berichten Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen. Informieren Sie so auch über Verbesserungsvorschläge und besondere Leistungen.
4. Meetingkultur optimierenMitarbeiterkommunikation bedeutet, nicht nur Informationen weiterzugeben, sondern auch zuzuhören. In Meetings können Herausforderungen besprochen und Ideen diskutiert werden. Bereiten Sie Meetings allerdings gut vor, notieren Sie die Ergebnisse und überprüfen Sie die Umsetzung. Halten Sie die Ergebnisse des Meetings fest.
5. Feedback gebenSorgen Sie für eine positive Fehlerkultur. Vergessen Sie aber auch nicht zu loben, denn gute Arbeit verdient Anerkennung! Führen Sie Feedbackgespräche ein.
6. Grenzen abbauenMitarbeiterkommunikation scheitert oft an der Abgrenzung der „Führungsebene“. Sorgen Sie für flache Hierarchien. Im Unternehmen sollen Ideen der Praktikanten genauso geschätzt und behandelt werden wie Beiträge von Führungskräften.
7. Homeoffice-Mitarbeiter einbindenStellen Sie sicher, dass Home-Office-Mitarbeiter:innen in den Informationsfluss eingebunden sind. Nutzen Sie dazu auch Videokonferenz-Techniken.
Damit Kommunikation erfolgreich passieren kann, ist aufmerksames Zuhören fundamental. Oft hört man nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten. Dieses fehlende Zuhören sagt nicht nur viel über die Kommunikation im Allgemeinen aus, es sagt auch viel über die Unternehmenskultur aus. In einer Umgebung, in der viele Monologe gehalten werden, gibt es wenig Verständnis füreinander.
Im Idealfall sind an einem Gespräch immer zwei Personen beteiligt. Eine, die redet und eine, die aktiv zuhört. In einer Beschäftigungssituation sollte immer die Person in einer Führungsposition diejenige sein, die zuhört. So haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, zu sagen, was sie brauchen. Solche Maßnahmen helfen, die volle Leistung abzurufen und die Praxis am Laufen zu halten. Merken Sie sich, Zuhören ist gelebte Mitarbeiterwertschätzung!
Ein paar interessante Fakten: MÄNNER - Männer können besser zuhören als Frauen. Das fanden Tübinger Wissenschaftler um Professor Hans-Otto Karnath heraus. Die Männer waren auch bei starker Beschallung noch in der Lage, die Geräuschquelle zu lokalisieren und sich darauf zu konzentrieren. Den Hörunterschied erklären die Forscher mit der Evolution: Männer waren Jäger. Dabei war das Hören (der Beute) überlebenswichtig.
OHREN - Mit dem rechten Ohr hören wir besser. Falls Sie Ihr Gegenüber um einen Gefallen bitten möchten – etwa um einen Rat oder eine Information –, sprechen Sie der Person ins rechte Ohr. Es verbessert Ihre Chancen enorm, sagen Luca Tommasi und Daniele Marzoli von der Universität in Chieti.
WISSEN - Es gibt zahlreiche Coaches, Trainer und meterweise Ratgeberliteratur darüber, wie wir bessere Reden halten, überzeugender präsentieren, besser verkaufen. Aber so gut wie keine Seminare, Trainings oder Bücher über besseres Zuhören. Dabei lernen wir 85 Prozent dessen, was wir wissen, durch Zuhören.
Empathisch & wertschätzendEmpathie bezeichnet die Fähigkeit, Gefühle anderer Menschen nachzuempfinden. Gerade für eine/n Arbeitgeber:in bzw. für eine Führungskraft ist Empathie eine Schlüsselkompetenz, welche sie erkennen lässt, wie ihre Mitarbeiter:innen ticken, was sie motiviert und demotiviert. Wer als Führungskraft die Gefühlslage in seinem Mitarbeiterteam kennt, der kann entsprechend reagieren und agieren.
92 Prozent aller Mitarbeiter:innen würden eher in Ihren Jobs bleiben, wenn Ihre/Ihr Vorgesetzte/r mehr Empathie zeigen würden (Quelle: The Businessolver® State of Workplace Empathy Study 2021).
Wertschätzung ist für Mitarbeiter:innen ein wichtiges Kriterium bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Denn Mitarbeitende arbeiten motivierter und produktiver, wenn sie sich für ihre Arbeit und ihre Fähigkeiten wertgeschätzt fühlen. Sie möchten das Gefühl haben, dass sie zu den Organisations- und Teamzielen beitragen und ihre Leistung gesehen und geschätzt wird.
Ein Schulterklopfen und alle drei Jahre eine Gehaltserhöhung reichen heute nicht mehr, um Mitarbeiter:innen die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie erwarten – und auch verdienen. Eine Ent-lohnung ist keine Be-lohnung, und das Gehalt ist eine Grundlage des Arbeitsvertrags, aber keine Motivation.
Dabei braucht Mitarbeiterwertschätzung keinen großen Material- und Zeiteinsatz. Sie funktioniert zum großen Teil auf der Ebene des Unterbewusstseins. Denn wenn wir ein Lob bekommen, schüttet unser Körper Endorphine aus – die sogenannten Glückshormone. Außerdem wird Dopamin produziert, das Belohnungs-Hormon. Es macht süchtig nach mehr und erhöht nicht nur die Konzentration, sondern auch die Leistungsfähigkeit. Häufiges Lob kann also sehr wohl die Produktivität fördern, solange es nicht zu einer Abstumpfung kommt.
Dabei gilt es zu beachten: - Wertschätzung sollte persönlich sein und sich auf eine bestimmte Person beziehen.
- Die Dankbarkeit muss ehrlich sein und aus vollem Herzen kommen.
- Wertschätzung sollte immer anlassbezogen oder in absehbaren Zeiträumen geschehen, nicht nur am Jahresende.
- Der Einsatz von Tools ist kein Ersatz für persönliche Worte.
76 Prozent aller Mitarbeiter:innen, die keine Wertschätzung erfahren, denken über einen Stellenwechsel nach (Quelle: Lifeworks).